Über mich


(Foto von Christoph Lixenfeld)

Warum mache ich Musik?
Ich mache Musik, seit ich Teenager bin.

Nach dem Abitur habe ich Orchestermusik studiert, mit Schlagzeug als Hauptfach, habe dann aber bald Aufnahmen gemacht (ein frühes Album für Folkways Records) und bin getoured mit Rock n’Roll, Pop, Jazz, Funk, Latin Bands und habe manchmal auch Background Gesang hinter den Trommeln geliefert. Ich bin nach England gegangen um reich und berühmt zu werden, habe an verschiedenen Colleges und Instituten Musik unterrichtet, auf dem Bracknell Jazz und anderen Festivals gespielt, Aufnahmen für den BBC gemacht und bin in England, Irland und auf dem europäischen Festland getoured.

Und ich habe auch angefangen, Songs zu schreiben, habe Kurse im Songwriting an den beiden Universitäten in Bath belegt und habe Gitarre spielen gelernt. Irgendwann habe ich dann meine Trommeln eingemottet -ich habe immer noch ein komplettes Kit, man weiß ja nie- bin zurück nach Deutschland gegangen und fokussiere mich seitdem aufs Gitarre spielen, Singen und Songwriting. Manche sagen, das sei nur, weil eine Gitarre so viel einfacher zu transportieren ist.

Da ist sicherlich was Wahres dran, und ich genieße es, in Clubs gelegentlich ganz ohne Anlage zu spielen, ich tauche auf, öffne den Gitarrenkoffer und meinen Mund und siehe da – Musik. Aber der andere Grund ist, dass das, was mich an Musik am tiefsten berührt, ist ein guter Song. Schöne Arrangements sind, naja, schön, aber was wirklich zählt, ist der Song.

Ich unterrichte Songwriting an mehreren Instituten im Land, und habe für mehrere Jahre das preisgekrönte „Schiller Songwriter Stage“ für Singer / Songwriter betrieben: Nur originale Musik war erlaubt, handgemacht und unplugged, d.h. ohne jede Elektronik präsentiert.

Heutzutage spiele ich solo, meine eigenen Songs und einige sorgfältig ausgewählte und neu arrangierte klassische Songs von den Großen. Einige davon sind unter „Songs“ zu finden, ich hoffe, sie gefallen!

Ende 2021 veröffentlichte ich ein Album mit meinen eigenen Songs und zwei meiner Lieblings-Covers: Flyin‘ Shoes von Townes van Zandt und Easy Money von Ricky Lee Jones – Martin Lixenfeld, Catch Me (Prosodia Records). Ich habe alles selber arrangiert und alle Instrumente und Gesangsstimmen selber eingespielt. Hier der Spotify Link:
https://open.spotify.com/album/3ivhkLuXw6wCQ5aF84o1wX

Warum schreibe und singe ich auf Englisch, und warum amerikanische Musik?
Ich bin in Deutschland aufgewachsen zu einer Zeit, als das Land sich noch unter Besatzung befand, der Nord-Westen unter britischer. Das war eine entspannte Affäre zwischen Besatzern und Besetzten, für die britischen Soldaten was es eine sehr angenehme und luxuriöse Zeit in Deutschland, und für uns, die Besetzten? – wir hatten BFBS Radio, den British Forces Broadcasting Service.

Der BFBS versorgte mich und meine Teenage Freunde mit exotischer musikalischer Kost, jedenfalls verglichen mit den Plattensammlungen unserer Eltern und meiner kleinen Schwester. Und die Hohenpriester dieser neuen Religion waren die DJs John Peel, Whispering (der flüsternde) Bob Harris, Alan Bangs und andere. Sie spielten Cliff Richard, The Beatles, The Stones, American Blues, Southern Rock, und Musik, die ich damals noch nicht einmal benennen konnte (The Nice! Genesis!), oh, es war zu aufregend!

Später, als ich anfing, mir das Handwerk des Songwriting zu erarbeiten, interessierte ich mich mehr und mehr für bestimmte Sänger und Songwriter, die auf eine besondere Weise Geschichten erzählten in ihren Songs. Recht reduzierte Musik, meist mit akustischer Begleitung und Geschichtenerzählen. Und diese waren Amerikaner, meist aus Texas oder Tennessee, wie z.B. Emmylou Harris, Lyle Lovett, Guy Clark und andere, die einer Tradition folgten, die eine lange Geschichte hat, und die sich an viele Stellen in der Welt zurückverfolgen lässt, woher jeweils die vielzähligen Einwanderer nach Amerika kamen.

Die Musik, die mich heute am meisten fasziniert wird oft mit dem Begriff Americana beschrieben, diese besonders amerikanischen Stile und Traditionen, welche aber immer noch, und teilweise wieder, sehr lebendig sind. Ich würde meinen Stil und meine musikalischen Interessen irgendwo zwischen Americana, Alternative Country und Folk Musik ansiedeln.

Und hier bei Interesse noch ein wenig mehr über amerikanische Musik (auf Englisch):
https://martinlixthesinger.com/american-music/